
Und dann kam mein persönliches Highlight des Freitags: „Century’s Crime“ auf der Bühne. Wie der Name schon vermuten lässt, gibt es von dieser Band die Musik von Supertramp – und zwar vom Feinsten. Die Musik von Supertramp mag vielleicht nicht jedermanns Geschmack treffen, unstrittig ist aber, dass diese zuweilen recht komplex ist und aus vielen verschiedenen Schichten besteht, die – mehr oder minder kompliziert – ineinander verwoben sind. Dazu kommen noch zwei sehr verschiedene Stimmen, die den jeweiligen Leadgesang dominieren plus einer Menge an verschiedenen Blasinstrumenten.
Dieses gesamte Instrumentarium wird von „Century’s Crime“ sehr effektiv und gut gehandhabt und trägt in seiner Gesamtwirkung mit dazu bei, dass man sich in die Zeit der späten Siebziger zurückversetzt fühlt, wenn man die Augen schließt und sich nur auf das zu Hörende konzentriert. Öffnet man die Augen, so fällt die schlichte Bühnen-Deko auf mit dem markanten Sonnenschirm und dem Liegestuhl auf. Im Vordergrund natürlich links und rechts die Keyboards sowie in der Mitte der „gesamte Spielzeugladen“ von Heiko Stahl, der den John Antony Helliwell gibt. Hinguckenswert ist auch die Performance von Thomas Burlefinger als Rick Davies, dessen Mimik und Gestik über die Jahre immer mehr zum Doppelgänger von Rick Davies mutiert ist – vom Bart einmal abgesehen.
Das Set hier auf dem „Shelter.Festival“ beinhaltet eigentlich alle großen Hits aus der „klassischen Ära“ von Supertramp, Mitsing-Hymnen wie „It’s raining again“ oder „Breakfast in America“ fehlen genauso wenig wie die längeren Prog-Stücke vom Schlage „Fools Overture“ oder das namensgebende „Crime of the Century“ als Zugabe. (Einzig „Lady“ habe ich vermisst, aber das hätte auch nicht mehr in den Slot gepasst.)
Fazit: „Century’s Crime” sind eine nah an der Perfektion agierende Supertramp-Tributeband, die nicht umsonst zurzeit quer durch Deutschland und Europa unterwegs ist und selbst große Festival-Bühnen bespielen kann.


























